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Ein Mini-Reiseführer 7

Sehenswert
Ein Mini-Resefürer durch Jarosław

Nachdem wir die Abtei besichtigt haben, begeben wir uns auf den weiteren Weg. Wir gehen die Zielonastraße entlang zur Kraszewskiegostraße, die heutzutage Jarosław in den östlichen und den westlichen Teil gliedert. Die Westseite entwickelte sich Ende des 19. und Anfang des 20. Jh. zum Wohnhausgebiet. Bis heute kann man sich für Häuser in Gärten, Bürgerhäuser mit vielfältigen eklektischen Fassaden und dem reichen architektonischem Detail begeistern. Denjenigen, die die lange Besichtigung ermüdet hat, empfehlen wir eine kurze Erholung in einem der zwei Parks an der Kraszewskiegostraße. Im Baśki Puzon Park kann man eine kleine griechisch-katholische Kirche sehen, die noch am Anfang des 20. Jh. die Rolle der Friedhofskapelle erfüllte. Die Kraszewskiegostraße führt zur Hauptkreuzung mit repräsentativen Bürgerhäusern, größtenteils am Anfang des 20. Jh. errichtet. Abwechslungsreiche Dachformen, Prachtfassaden, dekorative Balkone, Atlanten, Karyatiden, Dichterhäupter - all das an Krakauer und Lemberger Bürgerhäusern zu bewundern, kann man auch, obwohl in einem kleineren Maßstab, in Jarosław finden.

Von der Kreuzung aus gehen wir die Johannes-Paul-Straße entlang und halten vor hinter Mauern versteckten Kirche und Kloster des Franziskaner-Reformatorenordens, gestiftet 1700 vom Jaroslawer Bürger Franciszek Zawadzki Ślepowron. Die Hl. Dreifaltigkeitskirche, konsekriert im Jahre 1716, heute das Sanktuarium des Heiligen Kreuzes, ist ein einschiffiges barockes Bauwerk, mit sieben Altären dekoriert. Im Anschluss an die Kirche wurde die eingeschossige Dreiflügelanlage des Klosters erbaut. Der ganze Komplex, typisch für die Bauart der Reformatoren, wurde mit einer Mauer mit Kreuzwegstationen umgeben.

Die Johannes-Paul-Straße führt weiter zu einer der ältesten und schönsten Jaroslawer Kirchen - dem Sanktuarium der Muttergottes der Schmerzen. Anfänglich war es ein hölzernes Kirchlein durch eine Legende mit dem heiligen Jacek Odrowąż und dem Aufenthalt der Königin Jadwiga verbunden. Im Jahre 1381 erschien auf einem Birnenbaum das wundertätige Bildnis der Muttergottes und eben an dieser Stelle ist die hölzerne Kirche entstanden. Im ersten Viertel des 15. Jh. wurde die gemauerte Kirche errichtet, die zu einem wichtigen Zentrum des Marienkultus wurde.

1629 wurde die Kirche an die Jesuiten übergeben, die als Besitzer einer anderen Kirche im Stadtzentrum, die neue als die "Kirche auf dem Feld" bezeichnet haben. Um die Wende des 17. zum 18. Jh. begannen die Jesuiten einen gründlichen Umbau des Bauwerkes.

Auf der Grundlage einer einschiffigen Kirche wurde eine herrliche Emporenbasilika errichtet. Die Umbauarbeiten wurden größtenteils unter der Leitung des Krakauer Architekten Jakub Solari durchgeführt, dank dem wir heute noch den mächtigen barocken Baublock und das Innere des hervorragenden Bauwerkes bewundern können. Eine reiche Artikulierung der Wände mit untypischen Verbindungen von unterschiedlichen architektonischen Stilen, aufgetürmten Gesimsen, massiven Triglyphen und prachtvoller Polychromie, beeindruckt mit ihrer Einzigartigkeit. Die Kirche besichtigend, senken wir den Kopf vor dem Hauptaltar mit dem wundertätigen Bildnis der Jaroslawer Muttergottes und im Nebenschiff halten wir vor dem einmaligen im gesamtpolnischen Maßstab "Altar der heiligen Reliquien". Mit der Kirche, gegenwärtig in der Würde einer Kleinbasilika, ist auch die wundertätige Quelle verbunden, schon seit dem Anfang des 15. Jh. von Pilgern scharenweise besucht. Die Kirche und das an sie angeschlossene dreiflügelige und dreigeschossige Kloster umgeben Mauern mit Sägezahnwehrlinie.
Krystyna Kieferling, Zofia Kostka-Bieńkowska